Pecking Order

Hackordnung, Aufnahmereihenfolge; bezeichnet in der Kapitalstruk- turtheorie von Myers/Majluf ein bestimmtes Kapitalaufnahmeverhalten des Managements einer Unternehmung. Im Modell von Myers/Majluf wird das Verhältnis zwischen Kapitalgebern (Eigen- und Fremdkapital) und dem Management als abgestuftes Principal-Agent-Verhältnis (Principal- Agent-Theory) mit differenzierten asymmetrischen Informationslagen zugunsten des Managements als Agenten modelliert. Aufgrund seines Eigeninteresses (z.B. Einwirkungsschutz, kein unnötiges Aussenden von Informationssignalen (Signaling) bevorzugt das Management interne (= "stille") Finanzierungsquellen. Reichen diese für die Investitionszwecke nicht aus, so wird aufgrund der abgestuften Einwirkungs- und Informationsrechte extern zuerst Fremd- und zuletzt Eigenkapital aufgenommen. Ausgehend von bestimmten Annahmen über den Informations- und Rezeptions stand der Kapitalgebergruppen lassen sich auf Basis dieser Theorie verschiedene Hypothesen für die Reaktion auf Emissionsangebote ableiten (z.B. könnte eine Eigenkapitalerhöhung ein schlechtes Signal sein, weil es unter oben angeführten Annahmen für das Management nur rational bei sonst ausgeschöpften Finanzierungsquellen oder bei deutlich überhöhten Kursen (was ein Vereinnahmen eines deutlichen Emissionsgios bedeutet) begründet werden kann.