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Banklexikon
Ausgabe 2014
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Devisentermingeschäft

forward exchange dealing, future exchange transaction; Geschäfte mit Devisen, bei denen zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses der Kurs verbindlich festgelegt wird, die Erfüllung jedoch erst später als am zweiten Geschäftstag nach Abschluss erfolgt. Der Unterschied zum Devisenkassageschäft liegt prinzipiell in der späteren Fälligkeit der Geschäfte. I.d.R. weicht der Terminkurs vom Kassakurs ab. Ist der Terminkurs einer ausländischen Währung höher (niedriger) als der Kassakurs, so nennt man die Differenz Report (Deport). Der Oberbegriff für Report und Deport ist der Swap-Satz. D. werden zur Absicherung von Kursrisiken in Außenhandelsgeschäften oder zur Devisenspekulation verwendet. Sie können auf verschiedene Arten durchgeführt werden. - 1. Outright-Devisen- geschäfte bezeichnen jene D., die sich von den Kassageschäften nur durch die spätere Erfüllung unterscheiden. I.d.R. sind alle kurzfristigen Kurssicherungsgeschäfte im Import- und Exporthandel Outright- Geschäfte. So kann der Exporteur den Fremdwährungsbetrag, den er nach einer vertraglich vereinbarten Zeit bekommen wird, per Termin verkaufen oder der Importeur kann die zur Zahlung benötigte ausländische Währung per Termin kaufen. Durch dieses D. wird eine konkrete Kalkulationsbasis bei schwankenden Wechselkursen geschaffen. - 2. Swap-Geschäfte werden überwiegend zwischen Kreditinstituten abgeschlossen. Dabei wird ein Kassageschäft mit einem entgegengesetzten Termingeschäft gekoppelt. Swap-Geschäfte dienen grundsätzlich zur Steuerung der Liquidität, d.h. zur Beseitigung von Liquiditätsungleichgewichten. D. umfassen nicht die Währungsswaps, mittels derer zwei Kreditnehmer die Kapital- und Zinsbeträge ihrer Kreditaufnahmen in unterschiedlichen Währungen austauschen ("swapen"). - 3. Futuregeschäfte in Form von Währungs- Futures bezeichnen Kauf- oder Verkaufskontrakte in Devisen per Termin an einer Futures-Börse. Charakteristisch für Futures- Kontrakte sind ihre hohe Standardisierung, die Zwischenschaltung eines Clearing House sowie ein umfassendes Sicherheitensystem. Die Standardisierung der Beträge und Fälligkeiten schafft eine große Markttiefe. Die Zwischenschaltung des Clearing House zwischen Käufer und Verkäufer und das Sicherheitensystem, das Einschüsse der Handelspartner beim Clearing House vorschreibt, dienen der Senkung des Erfüllungsrisikos. Futures-Kontrakte werden weniger zur Kurssicherung von Außenhandelsgeschäften, als vielmehr zur Spekulation eingesetzt, so dass sie nicht durch Lieferung erfüllt, sondern durch den Abschluss von identischen Gegengeschäften glattgestellt werden. - 4. Devisenoptionen verbriefen das Recht, jedoch nicht die Pflicht, eine bestimmte Währung innerhalb einer bestimmten Frist (amerikanische Option) oder zu einem bestimmten Termin (europäische Option) zu einem vorab festgelegten Preis (Basispreis) zu kaufen (Call-Option) oder zu verkaufen (Put- Option). Der Käufer der Option zahlt an den Verkäufer (Stillhalter) eine Optionsprämie. Devisenoptionen können individuell ausgestaltet sein und OTC ("over the counter") gehandelt werden oder in standardisierter Form an einer Börse erworben werden.





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