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Banklexikon
Ausgabe 2014
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Alternative Handelssysteme

Alternative Trading Systems. Überbegriff für diverse, heute i.d.R. elektronische Plattformen zum ordergetriebenen Wertpapierhandel, durch die klassische Börsen umgangen werden. A.H. entstanden in den siebziger Jahren in den USA, indem institutioneile Investoren für ihren Blockhandel eine Möglichkeit zur Ausschaltung der bestehenden Intermediäre suchten (vgl. Instinet). A.H. gelangten mit dem Aufschwung der Online- Broker zu allgemeiner Bedeutung, da diese ihre Kundenorders neben Börsen auch an A.H. weiterleiten, um deren beste Ausführung zu gewährleisten. Nachteilig an A.H. ist die geringere und zersplitterte Marktliquidität, die sich ergibt, wenn der Handel zwischen den Plattformen und zu den etablierten Börsen nicht vernetzt wird. Dem stehen v.a. in den USA Vorteile wie Kostengünstigkeit, z.B. durch niedrigere Geld-Brief-Spannen und Kommissionen, gesteigerte Anonymität und schnellere Orderausführung gegenüber. In Europa setzen sich A.H. deutlich schlechter durch, da, bedingt durch den starken Wettbewerb der existierenden Börsen, die nationalen Marktinfrastrukturen effizienter als in den USA sind und der elektronische Handel bereits in großem Umfang umgesetzt ist (vgl. Xetra). Zudem sind die Kostenvorteile der A.H. geringer als in den USA. - Die amerikanische Börsenaufsicht SEC unterteilt A.H. in die beiden Kategorien Electronic Communication Networks (ECN) und Crossing-Systems. Nur ECN’s, die den von der SEC gestellten Anforderungen gerecht werden, erlangen seit 1997 Zugang zum Handelssystem der NADSAQ. Im Oktober 2000 wurden ca. 33% des Transaktionswertes aller gehandelten NASDAQ- Aktien über ECN’s erzielt. - Das deutsche Bundesaufsichtsamt für den Wertpapierhandel (BAWe) unterteilt A.H. in die Kategorien Bulletin Board, ECN und Proprietäre Handelssysteme, wobei letztere dem in den USA und in Europa umgangssprachlich gebräuchlichen ECN-Begriff entsprechen. Das BAWe erfasst unter dem Begriff ECN nur Systeme, die lediglich einen Handel zwischen Emissionshaus und Finanzintermediären (z.B. Banken und Brokern) ermöglichen.





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