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Ausgabe 2014
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Euromarkt

Xeno-Markt (selten), Euromarket; ist die Bezeichnung für den Teil des internationalen Kapitalmarktes, auf dem finanzielle Transaktionen in einer Währung getätigt werden, die kein inländisches Zahlungsmittel ist. Seinen Ursprung fand der E. in der Einführung einer Zinsausgleichsteuer 1963 (Anleihen) und in der Existenz von Zinssatzobergrenzen in den USA, die eine Zunahme von US-Dollar-Guthaben in nichtamerikanischem Besitz zur Konsequenz hatte. Der Versuch, die amerikanischen Reglementierungen zu umgehen, brachte die Etablierung des E. in Europa mit sich. Aufbauend auf dem ursprünglichen Geschäft mit Tagesgeldem (Euro-Dollarmarkt) fand alsbald eine Ausbreitung auf das Bondgeschäft (Euro-Anleihemarkt) statt, wobei in letzter Zeit eine präzise Unterscheidung schwieriger wird. Trotz seiner Bezeichnung ist der E. weder auf europäische Handelsplätze noch auf europäische Währungen, geschweige denn den US-Dollar beschränkt. Als wichtigste Finanzzentren für Transaktionen am E. spielen neben London, Luxemburg und New York einige Offshore-Zentren wie die Cayman-Inseln und die Bahamas, ebenso wie die großen asiatischen Finanzplätze Singapur, Hongkong und Tokio eine Rolle. Neben Finanzintermediären und transnationalen Unternehmen erster Bonität sind Regierungen und internationale Institutionen die wichtigsten Marktteilnehmer. Seine heutige Bedeutung erreichte der E. aufgrund einer kaum existierenden Regulierung und einer verminderten Bankenaufsicht. Hauptsächlich aus steuerlichen Gründen wurde er in den neu begründeten Finanzplätzen respektive in Bankenfreizonen (International Banking Facilities) bedeutsam. Folge hiervon war eine Erhöhung der internationalen Kapitalmobilität, die Integration diverser Kapitalmärkte und die Erweiterung von Spielräumen zur Einführung neuer Finanzinnovation. Kritisch wird der Verlust staatlicher Einflussmöglichkeiten v.a. in der Währungsund Geldpolitik gesehen, ebenso wie die volkswirtschaftlichen Kosten, die bei mangelnder Kapitalmarkteffizienz und im Falle von Finanzkrisen entstehen können.





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